Die Spanische Treppe

Willkommen bei einem der berühmtesten Orte in Rom! Die Spanische Treppe ist ein Symbol für die lebensfrohe Art der Stadt. Sie ist nicht nur ein beliebtes Touristenziel, sondern auch ein Treffpunkt für Einheimische. Von morgens bis spät in die Nacht strömen ständig Menschen hinauf und hinunter oder ruhen sich einfach um den Brunnen auf der Piazza di Spagna (Spanischer Platz) unterhalb der Treppe aus. Am Fuße der Treppe finden Sie in der Regel Maler, Karikaturisten und Straßenverkäufer.

Geschichte

Das Denkmal ist im Barockstil gebaut, mit insgesamt 135 Stufen, die sich mit weitläufigen Terrassen abwechseln. Die Kirche am oberen Ende der Treppe heißt Trinità dei Monti und ihr Bau wurde, genau wie der der Treppe, von der französischen Monarchie finanziert. Ursprünglich sollte die Treppe die Kirche mit dem darunter liegenden Platz verbinden. Sie war die einzig mögliche Lösung für das Problem des steilen und breiten Gefälles zwischen der Kirche und dem Platz.

Nach anfänglichen Meinungsverschiedenheiten zwischen dem Papst und den französischen Geldgebern wurde das Projekt an Alessandro Specchi und Francesco De Sanctis übertragen und von diesen ausgeführt. Der Entwurf der beiden Architekten ist ein perfektes Beispiel für die Kunst des Barock: aristokratisch, opulent und irgendwie "unterhaltsam". Beim Erklimmen der Stufen eröffnen sich neue Ausblicke und wie auf einer Theaterbühne entfaltet das Bauwerk langsam seinen Zauber.

Nach dem ursprünglichen Projekt sollte das Monument eine Statue des französischen Königs Ludwig XIV. an der Spitze der Treppe einschließen, der Papst protestierte jedoch vehement gegen diesen Plan und so mussten die französischen Finanziers auf diese Gelegenheit verzichten, ihre Monarchie mitten im Zentrum der Ewigen Stadt zu feiern.

Wiederkehrende Sonderveranstaltungen

Im Frühling (genauer gesagt von Anfang April bis Mitte Mai) sind die Treppen mit Hunderten von farbigen Azaleen geschmückt. Es ist ein Fest, das "Infiorata" genannt wird, eine barocke Tradition, die auch in anderen Städten Italiens, von Norden bis Süden, gepflegt wird und bei der die Straßen mit künstlerischen Kompositionen aus Blumen geschmückt werden. 

Entdecken Sie, wer schon vor Ihnen die Spanische Treppe besucht hat!

Das Bauwerk wurde als Drehort für Filme, Modenschauen, Veranstaltungen und Feiern genutzt. Auch viele Künstler fanden hier ihre Inspiration.

Die Gebäude an der Seite der Treppe waren unter anderem Wohnsitz von Künstlern wie Shelley, Byron und Keats. Während seines Aufenthalts in Rom mietete Stendhal hier eine Wohnung, während Goethe eine Zeit lang in der Nähe wohnte, als er auf einer seiner Reisen in Rom war. Wenn Sie dieselbe Atmosphäre "atmen" wollen, die diese Persönlichkeiten der Vergangenheit bezaubert hat, finden Sie auf dieser Seite  die besten Übernachtungsmöglichkeiten in der Gegend.

Das Keats and Shelley House, welches am Rande der Treppe gelegen ist, ist ein schönes Museum, welches sich der englischen Literatur widmet. Jedes Jahr besuchen Tausende von Menschen diese Räumlichkeiten, in denen die beiden Dichter einen Teil ihres Lebens verbrachten. Der Ort ist voll mit Originalmanuskripten, Büchern und Gemälden und einigen der Originalmöbel.

Haben Sie jemals von dem berühmt-berüchtigten Cagliostro gehört? Giuseppe Balsamo, besser bekannt als der Alchemist, Okkultist, aber auch Betrüger und Schwindler Graf von Cagliostro, versteckte sich in einer Herberge mit Blick auf die Spanische Treppe, als er wegen Ketzerei zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt wurde. Anscheinend wurde er hier, auf den Stufen, verhaftet, nachdem er von seiner Frau, der schönen, adligen (und ehemaligen Komplizin) Lorenza Feliciani, die die letzten Jahre ihres Lebens in absoluter Armut verbrachte, denunziert wurde. Die Legende besagt, dass ihr ruheloser Geist immer noch in dieser Gegend umherwandert.

Der Babington's Teesalon

Haben Sie Lust auf eine Tasse Tee und ein leckeres Gebäck? Am unteren Ende der Treppe, auf der linken Seite, liegt der Eingang zu Babington's, dem berühmtesten Tearoom in Rom. Gegründet wurde er vor etwa 125 Jahren von zwei adligen Frauen, Isabel Cargill, der Tochter des Gründers der Stadt Dunedin, Neuseeland und Anne Marie Babington, die von Anthony Babington abstammt, der wegen Verschwörung gegen Königin Elisabeth I. angeklagt und hingerichtet wurde.

Zur damaligen Zeit war Tee in Italien kein gängiges Getränk und so wagten die beiden Unternehmerinnen ein großes Risiko. Es war ein großer Erfolg! Heute versprüht das Lokal immer noch den Charme der Vergangenheit und wird Sie mit seiner einzigartigen Mischung aus hausgemachten Kuchen und Gebäck überraschen. Die Preise sind nicht gerade billig, aber es ist definitiv einen Besuch wert.  

Die Restaurierung und die neuen Regeln

Mit Hilfe einer kürzlich erfolgten Finanzierung durch das italienische Schmuck- und Modehaus Bulgari wurde die Treppe komplett restauriert. Um das restaurierte Denkmal zu erhalten, hat der aktuelle Stadtrat das Sitzen, Essen oder Trinken auf der Treppe verboten. Die örtliche Polizei überwacht den Bereich permanent. Sie sind normalerweise recht freundlich und verhängen nicht unbedingt bei der ersten Verwarnung ein Bußgeld.

Die neue Regel wird von den Einheimischen, aber auch von einigen Intellektuellen und Persönlichkeiten, die der Meinung sind, dass das Denkmal vor Vandalismus geschützt werden sollte, vehement abgelehnt, was allerdings ein bisschen zu sehr nach einem "drakonischen Gesetz" klingt. Wer weiß, vielleicht wird die nächste Regierung anders entscheiden. Schließlich muss die zukünftige Geschichte der Stadt erst noch geschrieben werden.